Am Samstag, den 24.06.17 entsandte die Tischtennisabteilung einige Akteure zum Giesener Dorfpokal. Während einige Abteilungsmitglieder zwar erwartungsvoll aber doch eher skeptisch über eine erfolgreiche Teilnahme am Turnier waren, merkte Abteilungsleiterin Anna Siekiera bereits bei der Mannschaftszusammenstellung, dass sich hinter den angemeldeten Einzelakteuren viel Potential verbarg.

Auch die letzten Zweifler sollten am Ende des Tages von der Mannschaftsleistung überzeugt gewesen sein...

Mannschaftsfoto v.l.n.r. (Tim, Marion, Matthias, Björn, Lennart, Felix, Dennis, Lino, Tobi)

Pünktlich um 13 Uhr traf sich die Mannschaft am Giesener Waldstadion. Von den leicht professioneller auftretenden Gegnern, die durch einheitliche Fußballoutfits sowie dem Tragen von Fußballschuhen glänzten, ließ sich unsere Truppe nicht beeindrucken.

Gespielt wurde zunächst in zwei Gruppen. Gegner der Tischtennis-Mannschaft waren „U7 P.u.Ma’s“, „FC Schubkarre“, „Nave & Friends“ und „Bambini MaPa’s“.

Im Auftaktspiel gegen Nave & Friends brauchte die Mannschaft um Teammanager Matthias Dehmel nur kurze Zeit, um sich mit dem doch ungewohnten Untergrund und dem eigentlich viel zu großen Spielball zurecht zu finden. Schnell waren die Rollen auf dem Spielfeld verteilt. Die Wechsel funktionierten reibungslos. Am Ende belohnte sich das Team mit einem verdienten Auftaktsieg und konnte mit einem guten Gefühl den Rasen verlassen.

In der Gruppenphase bestach das Team immer wieder durch seinen Zusammenhalt. Besonders in der Abwehr wurde den Zuschauern einiges geboten. Björn Rindfleisch entwickelte sich zum heimlichen Drahtzieher und stellte die junge Truppe mit entscheidenden Hinweisen taktisch stets gut ein. Auch die Torwartleistung war durchweg überzeugend, wobei es egal war, wer sich zeitweise als Keeper ins Tor stellte. Gepaart mit einem druckvollen und schnellen Umschalten von der Abwehr in den Angriff, konnte die Gruppenphase erfolgreich, mit drei Siegen und einer Niederlage auf dem 2. Platz beendet werden. Wermutstropfen war, dass sich Marion im letzten Spiel der Gruppenphase bei einer Aktion unglücklich verletzte. Nach einem kurzen Schockmoment stand Marion wieder auf, humpelte ins Tor und setzte das Spiel als Keeperin fort. Sie ließ ihre Mannschaft nicht im Stich und zeigte trotz Schmerzen einige klasse Paraden, so dass auch dieses Spiel am Ende gewonnen werden konnte.

Mit dem Wissen, das Halbfinale als Gruppenzweiter sicher erreicht zu haben, paarte sich ein ungutes Gefühl, da deutlich wurde, dass Marion für den weiteren Turnierverlauf nicht mehr zur Verfügung stehen würde. Was sollte die Mannschaft tun? Die einzige Frau in der Mannschaft, die laut der Regeln des Turniers stets auf dem Spielfeld stehen musste, fiel aus. Ein Ersatz war nicht zu finden. Während die übrigen Mannschaften noch um die weiteren Plätze in den Gruppen kämpften, konnte sich die Tischtennistruppe bereits darauf einstellen, in den kommenden zwei Spielen in Unterzahl aufs Feld gehen zu müssen. Nach Rücksprache mit der Turnierleitung erhielt das Team nämlich die Möglichkeit, mit einem Feldspieler weniger weiterzuspielen.

Nachdem in der zweiten Gruppe vier von fünf Teams die Vorrunde mit insgesamt 7 Punkten abschlossen, entschied die Turnierleitung kurzerhand, die endgültigen Platzierungen durch ein Torwandschießen zu ermitteln. Bei den vier Mannschaften konnte sich das Team „Hansa Hausärzte“ zuerst durchsetzen und stand somit als Gegner der Tischtennismannschaft fest.

Im Halbfinale war die Taktik schnell klar. Da man in Unterzahl auftrat und die Hausärzte bereits in der leicht stärkeren Gruppe eindrucksvolle Leistungen gezeigt hatten, musste besonderen Wert auf die Abwehr gelegt werden. Alle Teammitglieder hielten zusammen und konnten das Tor über die 10 Minuten Spielzeit sauber halten. Leider war in der Unterzahl kein erfolgreicher Gegenangriff möglich. Auch wenn Dennis Praetze mehrmals Versuche startete, fehlte doch ein zweiter Spieler im Sturm, so dass am Ende des Spiels kein Tor gefallen war. In der Mannschaft war man zufrieden, da zu Beginn des Spiels nicht zu erwarten war, dass man die weiße Weste behalten würde. Jetzt war klar... im entscheidenden 9-Meter-Schießen ist wieder alles möglich! Sollte die Sensation perfekt und das Finale erreicht werden? Wenn auch überwiegend die Nerven behalten sowie starke Schüsse abgeliefert wurden und Lennart Mattner eine super Torwartleistung zeigte, reichte es am Ende nicht für den Einzug ins Finale.

Man konnte den Spielern nach dem Halbfinale leichte Enttäuschung ansehen. Aber wenn man ehrlich ist, hielt diese nicht lange an. Schließlich konnte man jetzt schon unglaublich stolz auf diese Leistung sein. Kaum einer hätte am Mittag noch gedacht, dass das Halbfinale erreicht werden würde. Hinzu kam, dass man sich in Anbetracht der Umstände im Halbfinale äußerst gut verkaufte.

Im Platzierungsspiel um Platz 3 musste man gegen die Volleyballer nochmal alles geben. Die Aussichten waren nicht sehr gut, musste man wieder in Unterzahl antreten und der lange Turniertag machte sich in den Beinen bemerkbar. Man musste zudem anerkennen, dass die Gegner konditionell und athletisch leicht überlegen waren, zumal die Mannschaft mehrheitlich aus Spielern der I. und II. Herren (2. Bundesliga und Regionalliga) der Volleyballabteilung bestand. So konnte die Volleyballmannschaft recht zügig einige Tore erzielen und die Zuschauer ärgerten sich über ein 0:3 aus Sicht der Tischtennistruppe. Aber nicht die Mannschaft. Sie hielten weiter zusammen und zeigten nochmal ihren Kampfgeist. Björn Rindfleisch, der bisweilen in der Abwehr eine äußerst starke Leistung gezeigt hatte, packte sich entschlossen den Ball und machte sich in einem passenden Moment und in einer rasanten Geschwindigkeit auf den Weg über die Mittellinie Richtung gegnerisches Tor. Damit hatte keiner gerecht! Selbst die eigenen Mannschaftskollegen waren überrascht. Aber die Taktik sollte erneut aufgehen. Björn erzielte den Treffer zum 1:3 und löste damit nochmal Euphorie in der Mannschaft aus. Kurze Zeit später verkürzte man zum 2:3! Jetzt war wieder alles möglich! Doch leider kam der Abpfiff zu früh. Einige Minuten länger und die Mannschaft hätte bestimmt noch den Ausgleich erzielt, somit die Entscheidung im 9-Meter-Schießen erzwungen und am Ende sicher einen Pokal mit nach Hause genommen.

Dennoch kann man abschließend sagen, dass die Mannschaft um Marion Dehmel, Matthias Dehmel, Tobias Thiemann, Björn Rindfleisch, Lennart Mattner, Felix Finke, Dennis Praetze, Tim Schaper und Lino Müller eine außerordentliche Leistung auf dem Rasen zeigte, mit der alle durchweg zufrieden sein können.

Vielleicht steigert der gute 4. Platz die Motivation, um im kommenden Jahr erneut anzugreifen!